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Was ist Sportpsychologie? Vorurteil & Realität



Weg mit den Vorurteilen: Warum Sportpsychologie wie Krafttraining ist



„Wer zum Psychologen geht, hat wohl nicht alle Tassen im Schrank!“

„Wer zum Psychologen geht, kommt anscheinend allein nicht klar.“

„Wer zum Psychologen geht und Hilfe von außen sucht, kann kein Talent sein!“

Solche Aussagen sind leider keine Seltenheit. Sie demonstrieren ein Vorurteil gegenüber Personen, die sich professionelle Unterstützung „für den Kopf“ suchen. Dabei ist es für Top-Athleten wie Michael Jordan, Andy Murray und Dirk Nowitzki ganz normal, sportpsychologische Unterstützung zu haben. Nach und nach sickert diese Entwicklung durch und langsam aber sicher öffnen sich mehr und mehr Athleten, Vereine und Trainer für die Sportpsychologie. Das gilt für den Profibereich, den Amateurbereich und den Kinder- und Jugendbereich.


Wir haben jedoch noch einen langen Weg vor uns, bevor das Treffen mit dem Sportpsychologen genauso normal ist wie das Training mit dem Fitnesscoach oder die Behandlung vom Physiotherapeuten. „Der macht zusätzlich zum Training noch Krafttraining?! Der lässt sich zwei Mal die Woche beim Physio behandeln?!“. Eine Verwunderung darüber hört man eigentlich nie. Beides gehört in vielen Sportarten zum Trainingsalltag denn die Wissenschaft bestätigt, dass es die Leistung im Sport positiv beeinflussen kann. Genau das zeigt die Wissenschaft aber auch für sportpsychologische Maßnahmen! Die Zusammenarbeit mit einem Experten in diesem Feld kann Deine Leistung im Sport verbessern, Dein Wohlbefinden steigern und Deine Lebensqualität erhöhen. Warum also auf diese Chance verzichten, nur weil andere diesen Effekt vielleicht noch nicht erkennen und die Sportpsychologie (noch) belächeln?




Was ist Sportpsychologie?


“Sports are played by the body and won in the mind”, sagte der Professor für

Kognitionspsychologie Aidan Moran (2003). Um das zu ermöglichen, bietet die Sportpsychologie unglaublich viele Techniken und Maßnahmen. Oft wird die Metapher eines Werkzeugkoffers verwendet. Mein Ziel als Sportpsychologin ist es, in gemeinsamer Zusammenarbeit herauszufinden, was für DICH gut funktioniert. Ich möchte Dir Werkzeuge in die Hand geben, mit denen Du Deine Herausforderungen meistern kannst. Und um herauszufinden, welche Werkzeuge für Dich gut funktionieren und welche weniger gut zu Dir passen, beziehen wir verschiedene Dinge ein. Das sind zum Beispiel Deine Gedanken, Einschätzungen und Gefühle, Deine wahrgenommenen Hindernisse, Dein Verhalten im Training und Wettkampf, Dein persönliches Umfeld und Dein Leben außerhalb des Sports. Dabei geht es nicht nur darum, dass Du zu einem gegebenen Zeitpunkt Deine bestmögliche Leistung abrufen kannst. Sondern geht es immer auch darum, dass Du Dich wohlfühlst mit dem, was Du machst und mit Deinem Umfeld. Dass damit oftmals auch eine bessere Leistung einhergeht, ist klar. Hier kommt ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit ins Spiel. Denn ganz viele der Techniken und Tricks lassen sich auf den Alltag übertragen. Typische Beispiele sind der Umgang mit Stress und Druck, das Thema Selbstvertrauen oder auch das eigene Zeitmanagement.


Es gibt sehr viele wissenschaftliche Studien, die den Kopf als entscheidenden Faktor ausmachen. Ein Beispiel dafür ist die Studie von Meijen (2019). Hierbei wurde die Ausdauergrenze von Athleten untersucht und es kam raus, dass nicht die Müdigkeit der Muskeln der entscheidende Faktor ist, sondern psychologische Variablen darüber entscheiden, wie lange man durchhält. In anderen Worten: Deine Grenze setzt Dir nicht Dein Körper, sondern Dein Kopf.


Sportpsychologie braucht Zeit


So ziemlich alles, was wir neu lernen, müssen wir erst üben, bevor es richtig klappt. Genauso ist es auch mit sportpsychologischen Techniken. Sie brauchen TRAINING. Techniken ausprobieren, sich selbst beobachten, gemeinsam reflektieren und sich dadurch weiterentwickeln, bedarf Zeit.


Daher empfehle ich, nicht erst 4 Wochen vor einem Wettkampf auf mich zuzukommen, wenn man feststellt, dass das ein oder andere im Training überhaupt nicht klappt oder einem der Druck zu viel wird. Lieber frühzeitig mit diesen Themen auseinandersetzen, um der eigenen Entwicklung genug Zeit zu geben. Man probiert ja auch nicht ein neues Element, eine neue Technik oder einen neuen Spielzug das erste Mal im Wettkampf aus in der Hoffnung, dass es schon klappen wird. Natürlich haben wir Sportpsychologen eine Art „Notfallkoffer“, mit dem wir versuchen, den Sportler auch in wenig Zeit bestmöglich mit Werkzeugen auszustatten. Aber meine Empfehlung bleibt: Je früher, desto besser. Nutze Deine Trainings- und Vorbereitungszeit, um Dich auch im Kopf vorzubereiten. Die Liste mit möglichen Themen und Techniken ist nahezu unendlich. Und mir ist kein Sportler bekannt, der nicht etwas hätte, an dem er arbeiten kann. Selbst die G.O.A.T.s dieser Welt suchen kontinuierlich nach Wegen, Herausforderungen zu meistern und das Beste aus sich rauszuholen.


Hier sind ein paar Themen aus Sport und Alltag, die in den Bereich der Sportpsychologie fallen:

  • Du zweifelst an Dir? Daran können wir arbeiten.

  • Du bist total aufgeregt vor Wettkämpfen oder anderen wichtigen Situationen? Daran können wir arbeiten.

  • Du machst Dich selbst runter, wenn etwas mal nicht klappt? Daran können wir arbeiten.

  • Dir fehlt manchmal einfach die Motivation (fürs Training)? Daran können wir arbeiten.

  • Du setzt Dich selbst zu sehr unter Druck? Daran können wir arbeiten.

  • Du fühlst Dich von Deinem Trainer / Deinen Eltern / den Zuschauern / Deinem Chef unter Druck gesetzt? Daran können wir arbeiten.

  • Du bist ständig gestresst und kannst nicht entspannen? Daran können wir arbeiten.

  • Du fühlst Dich überfordert und hast das Gefühl, Du hast zu wenig Zeit? Daran können wir arbeiten.

  • Du fühlst Dich unwohl in Deiner Trainingsgruppe? Daran können wir arbeiten.

  • Dein Team ist nicht so erfolgreich, wie es eigentlich sein könnte? Daran können wir arbeiten.

Die Liste kann noch ewig so weiter gehen.


Wichtig ist eins: Wir haben alle Dinge in unserem Leben, die wir vielleicht besser handhaben können. An diesen Dingen arbeiten wir gemeinsam.

Melde dich gerne bei mir und wir vereinbaren einen Termin. Dafür kannst du das Kontaktformular nutzen oder Du schreibst mir eine Email an kontakt@boostsportpsychologie.com.

 

Take-Home-Message

  • Unterstützung in Anspruch nehmen bedeutet NICHT, Schwäche zu zeigen! An sich arbeiten zu wollen zeigt Stärke und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Zum Sportpsychologen gehen sollte kein anderes Image haben als zum Physiotherapeuten oder Krafttraining zu gehen.

  • Wirklich JEDER kann von der Sportpsychologie profitieren! Die Techniken und Tricks helfen nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag und Beruf. Dein Wohlbefinden steht an erster Stelle und geht meistens mit einer Leistungssteigerung einher.

  • Sportpsychologie ist kein Hokuspokus! Die Wirksamkeit verschiedener Techniken und Methoden ist wissenschaftlich belegt. Durch meinen akademischen Werdegang kann ich dir versichern, dass das, was wir machen, Hand und Fuß hat.

  • Sportpsychologie braucht Training und somit Zeit. Nicht alles muss für jeden gleich gut funktionieren. Deswegen ist es wichtig, genug Zeit zu haben, um Dinge auszuprobieren und zu reflektieren, wie es läuft.


Literatur

Meijen, C. (2019). Endurance Performance in Sport: Psychological Theory and Interventions (1st ed.). London: Routledge.

Moran, A. (2003). Sport and Exercise Psychology: A Critical Introduction (1st ed.). London: Routledge.


Hinweis: In diesem Blog wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint.

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